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Feingewebe – eine feine Sache

Als Vorbereitung zu diesem Artikel habe ich mir einige Notizen gemacht und mir die September-Keynote nochmals angeschaut. Grund dafür war, dass ich mir nicht mehr sicher war, wie Apple das neue Material vorgestellt hatte:

«Und genau wie bei unseren Watch-Armbänder, haben wir hier wieder die Möglichkeit gutes für die Umwelt zu tun, indem wir Leder eliminieren und ein tolles neues Feingewebe-Zubehör einführen, das die CO₂-Bilanz signifikant reduziert.»

Mit diesen Worten wurde Feingewebe-Zubehör wie Cases, Wallet, Armbänder und AirTag-Schlüsselanhänger von Apple eingeführt.

Kann Feingewebe als gleichwertiger Ersatz für Leder angesehen werden?
Apple ist ein Spagat eingegangen. Mit dem kompletten Ersatz von Leder gegen Feingewebe wird das Material logischerweise miteinander verglichen. Doch Apple wollte Gutes tun und die CO₂ Bilanz reduzieren.

Eine Leder-Hülle hat einige spannende Eigenschaften. Leder ist ein langlebiges Produkt, altert mit der Zeit und verleiht dem Material eine interessante Patina. Zum Anfassen fühlt sich Leder weich und warm an. Doch Leder, als ein tierisches Produkt, hat keine gute Ökobilanz. Einen spannenden Bericht dazu habe ich auf umweltnetz-schweiz.ch gelesen.

Der Bericht zeigt auf, wie umweltbelastend Leder tatsächlich ist und nur schon, weil Tiere gezielt für die Produktion von Leder getötet werden, muss man gegen dieses Verhalten sein. Meiner Meinung nach gibt es genügende Alternativen für Kleidung, Taschen, Autositze, Accessoires und iPhone Hüllen oder Armbänder.

Zum Beispiel gibt es ein Produkt namens Piñatex, welches aus Fasern der Ananasblätter stammt und normalerweise als Abfall der Ananas-Industrie anfällt. In Spanien wird Piñatex gegerbt und zu einem fertigen Produkt verarbeitet. Dieses natürliche Produkt kann für Kleidung, Schmuck, Möbel und weiteres verwendet werden.

Ein weiteres Produkt ist ApplePeel. Apfelschalen aus der Apfelsaft-Produktion und Bio-Baumwolle werden zusammen zu einem Produkt verarbeitet, welches für Portemonnaies, Armbänder und iPhone-Hüllen genutzt werden kann. Dies, ohne dass Tiere zu Schaden kommen. Die Schweizer Firma Sohotree stellt diverse Produkte, wie auch iPhone-Hüllen, aus ApplePeel her. Zu kaufen gibt es diese iPhone-Hüllen auf mobilezone.ch.

Kein Abdruck von MagSafe! Dafür hängen Fusseln gerne fest.

Feingewebe

Apple nutzt 68 Prozent recycelte Altmaterialien für die Herstellung von Feingewebe-Hüllen. Somit sind 32 Prozent des Materials nicht recycelt und werden neu für dieses Produkt hergestellt. Ein Feingewebe Case fühlt sich weich und warm an. Hat somit bereits zwei Eigenschaften von Leder. Jedoch fühlt es sich eher wie Stoff, als ein tierisches oder veganes Produkt an. Feingewebe hat eine entfernte, aber dennoch vergleichbare Ähnlichkeit mit dem Alpine Loop. Dieses besteht aus Polyester und Elastan.

Die neue iPhone-Hülle ist somit haptisch gesehen, wie Leder, weich und warm. Eine weitere Eigenschaft von Leder ist die Langlebigkeit. Hier wird sich zeigen, wie lange sich Feingewebe hält. Eines zeigt sich jetzt bereits deutlich: Das Material nimmt MagSafe-Spuren sowie feine Kratzer und Schürfungen deutlich an. Bei Leder können solche Spuren, bis zu einem gewissen Grad, teilweise selber verschwinden. Wie sich bei Feingewebe jetzt zwischenzeitlich gezeigt hat, sind Kratzspuren nachhaltig vorhanden. Was übrigens auch bei Leder der Fall ist. Kratzt man bewusst mit dem Schlüssel über ein Leder-Case, so wird diese Beschädigung auch nach Monaten noch deutlich sichtbar sein.

Schwarze Verfärbung am Rand deutlich sichtbar.

Obwohl das iPhone jede Nacht mit dem MagSafe Ladegerät geladen wird und am Schreibtisch ab und an am «Belkin BoostCharge Pro» hängt, ist der MagSafe-Ring kaum zu sehen. Am Rand hat sich das Case deutlich schwarz verfärbt. Grobe Kratzer sind auf meinem Feingewebe-Case keine zu entdecken. Jedoch ist deutlich sichtbar, dass es in Gebrauch ist. Auch Fusseln und ähnliches bleiben gerne haften.

Das ist die Patina, welche bei Leder eine Selbstverständlichkeit ist und durchaus auch gerngesehen ist. Wieso denn auch nicht bei Feingewebe?

Ich hatte das iPhone 15 Pro Max mit dem Feingewebe Case nun zum Klettern, zu Hause und auf der Arbeit dabei. Geladen wird das iPhone immer mit MagSafe. Wie mitgenommen die Hülle zwischenzeitlich ist, zeigt sich auf den Fotos.

Abschliessend noch ein Fazit: Feingewebe fühlt sich weich wie samt an, die Knöpfe auf der Seite drücken sich wie echte Tasten. Das Material scheint den Eigenschaften von Leder nachempfunden, daher die möglichen sichtbaren Gebrauchsspuren. Was seltsam ist: die Aussparung für USB-C und Lautsprecher stimmen nicht mit derjenigen des Gerätes überein und der Preis von Fr. 59.- (apple.com) ist nach meinem Empfinden deutlich zu hoch.

Hier wurde nicht genau gearbeitet (USB-C passt).

3 Kommentar

  • Totti
    Posted 19. Dezember 2023 at 13:47

    Hast du das Case weiterhin in Anwendung? Ist es aus deiner Sicht, empfehlenswert?

    • Post Author
      Michael Burch
      Posted 19. Dezember 2023 at 16:15

      Grundsätzlich nutze ich das iPhone ohne Case. Jetzt setze ich das Feingewebe Case auf, wenn ich Klettern, Wandern oder Skifahren gehe.
      Wie beschrieben es nimmt Gebrauchsspuren an, das darf es aus meiner Sicht. Zudem fühlt es sich in der Hand angenehm an. Ja, ich empfehle das Case.

      • Totti
        Posted 19. Dezember 2023 at 17:00

        Danke für die schnelle Antwort 😀

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